Härtere Regeln in der Fleischindustrie müssen durch mehr Personal im Land durchgesetzt werden

Heute ist ein guter Tag für die Beschäftigten in der Fleischindustrie und für alle, denen die miesen Zustände in der Branche seit Jahren den Appetit verderben. Es ist auch ein Impuls, um die Konzentration in der Fleischindustrie grundsätzlich in Frage zu stellen. Die heutige Einigung kann noch nicht das Ende sein. Wir halten deshalb an unsere Initiative im Landtag fest.

Serpil Midyatli
Bild: Werner Schuerig

Mit dem Verbot von Werkverträgen in großen Betrieben wird die systematische Abwälzung der Verantwortung auf Sub-Sub-Unternehmer künftig verhindert. Es ist auch ein wichtiges Signal über die Fleischindustrie hinaus. Ausbeuterische Arbeitsbedingungen müssen in allen Branchen konsequent bekämpft werden. So schützen wir nicht nur Beschäftigte, sondern auch die anständigen Arbeitgeber.

Schärfere Regeln bringen aber nur etwas, wenn sie auch kontrolliert und durchgesetzt werden. In Schleswig-Holstein dauert es rechnerisch im Durchschnitt um die 40 Jahre bis ein Betrieb überprüft wird. Das ist weit über dem Bundeschnitt! Daraus ergibt sich ein klarer Arbeitsauftrag an die Landesregierung. Wir brauchen dringend mehr Personal für die Kontrolle von Betrieben. Andernfalls gefährden wir die Gesundheit der Beschäftigten.